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Trash Collection 083: SHOCKING HEAVY METAL


Shocking Heavy Metal (Schweden, USA 1985)
Originaltitel: Blood Tracks
Regie: Mats Helge
Darsteller: Jeff Harding, Naomi Kaneda, Michael Fitzpatrick, Brad Powell, Peter Merrill, u.a. 


Inhalt: „Solid Gold“, das ist 100% Action! Das ist Amerikas erfolgreichste und geilste Hardrock-Band. Sie bieten die beste Show, die härteste Musik und die schärfsten Video-Clips.

Mit ihrem Kamerateam und einer Handvoll bereitwilliger Models wollen sie in den verschneiten Colorado Mountains ein heißes Wochenende erleben und dabei einen neuen sensationellen Cliip drehen: Lawinenabgänge und eine alte explodierende Fabrik sollen die Höhepunkte werden.

Doch der ausgeflippte Trip wird zu einem Wochenende des Grauens und des Todes. Denn, was die Gruppe nicht weiß: sie sind in das abgelegene Territroium eines untergetauchten Psycho-Killers eingedrungen. Dieser Geistesgestörte und seine Familie haben nur ein Ziel – alle zu töten, die ihnen zu nahe kommen…

Bonusmaterial: Original Trailer, alternative Szenen aus der japanischen Fassung, Trailer zu ALIEN – DIE SAAT DES GRAUENS KEHRT ZURÜCK, CAMERON und DER KELLER, animierte interaktive Menüs.

Sprachen: Deutsch, Englisch.

Laufzeit: ca. 85 min.

Bildformat: 1,33:1


Review

»Härter als Knäckebrot!« sind die Filme des schwedischen Regisseurs Mats Helge einzustufen, was er u.a. mit NINJA – IN GEHEIMER MISSION und BLOOD TRACKS aka SHOCKING HEAVY METAL unter Beweis stellt. Ob Stirnbänder oder Föhnfrisuren – dieser Mann versteht sein Geschäft!

Wie bereits erwähnt ist SHOCKING HEAVY METAL international unter dem Titel BLOOD TRACKS berüchtigt; wie der Song, welcher im Film von der Band SOLID GOLD geträllert wird. In Wirklichkeit stammt der Song aber von EASY ACTION, deren Bandmitglieder im Film mitwirken und die damals freiwillig in diesem Outfit herum sprangen. Cinderella & Co. lassen grüßen.

Vor allem in den 80ern und 90ern war die Kombination von Heavy Metal und Horrorfilm sehr beliebt, da clevere Produzenten hier das 2-Fliegen-mit-einer-Klappe-Prinzip für sich entdeckten: Wer harte Musik mag, der mag auch harte Filme. Wobei SOLID GOLD nicht wirklich als harte Typen eingestuft werden können. Hart ist nur, wie man sich in so einem Outfit wohlfühlen kann. Noch dazu bei solch eisigen Temperaturen, wie sie beim Dreh von SHOCKING HEAVY METAL geherrscht haben müssen.

Die Story ist das klassische Slasher-Motiv mit all den genretypischen Ungereimtheiten: Zehn kleine Jägermeister äh… Poser und deren Groupies werden von einer Frau und deren durchgeknallten Söhne dezimiert. Dabei wollten unsere Rockstars und deren Team nur einen fetzigen Videoclip in atmosphärischer Umgebung (viel Schnee und ein altes Fabrikgelände) mit schüttelnder Föhnfrisur, umrahmt von weiblichen Schönheiten, drehen. Doch schon bald drohen Brustnippel abzufrieren, paarungswillige Damen müssen nackt aus lawinenverschütteten Fahrzeugen gefischt werden, es wird heftig gepettingt und schlimmeres, und es fließt immer mehr Blut.

SHOCKING HEAVY METAL hat alles, was ein Slasher aus der D-Klasse haben muss. Eine Story, deren Unglaubwürdigkeit bereits mit einem Vorspann besiegelt wird, der kaum ins restliche Filmmuster passt. Eine Handvoll schlecht gekleideter und frisierter Musiker und Groupies, die alle Klischees gnadenlos ausleben, welche man von ihnen erwartet und dabei auch noch die richtigen Prioritäten setzen (viel Sex, ein bisschen Drogen und ein bisschen Rock and Roll). Eine flotte Szenenabfolge, die keinen Platz für ernsthafte Langeweile lässt. Übertrieben blutige Szenen bei jeder Mordszene. Im Nachhinein kann ich gar nicht mehr sagen, warum ich vor der Sichtung dieses Films so viel Angst hatte!

Kaufempfehlung? Beim heiligen Haarspraygott: Ja!

(Bernd)