Teuflische Brüste – Teil II (USA 1974)
Originaltitel: Double Agent 73
Regie: Doris Wishman
Darsteller: Chesty Morgan, Frank Silvano, Saul Meth, Jill Harris, Louis Burdi, u.a.
Inhalt: Die Geheimagentin Jane (Chesty Morgan) ist blond, schön, wohlgeformt und üppig proportioniert. Und ihr nächster Auftrag wartet schon. Für eine internationale Organisation soll sie einen rabiaten Rauschgift-Ring ausheben, der für den Tod Tausender unschuldiger Menschen verantwortlich ist. Mit ihrem Superbusen als Köder schafft sie es schnell, Kontakt mit einigen Mitgliedern des Ringes herzustellen, um so an den skrupellosen Oberboss der Drogenbande zu gelangen. Ohne dass der Verdacht auf sie fällt, kann sie zudem mit einer Kamera, die in ihre linke Brust implantiert wurde, unbemerkt Geheimdokumente fotografieren. Dass aber auch gleichzeitig Sprengstoff implantiert wurde, weiß Jane nicht. Und dieser wird explodieren, wenn sie es nicht schaffen sollte, zur vorgegebenen Zeit zurück im Hauptquartier zu sein…
Bonusmaterial: Original Trailer, umfangreiche Bildergalerie, Feature: Kuriositäten aus der deutschen Kinofassung, Bonusgalerie: „The Wild World of Doris Wishman“, Original Trailer zu TEUFLISCHE BRÜSTE, animierte interaktive Menüs.
Sprachen: Deutsch, Englisch.
Laufzeit: ca. 70 min.
Bildformat: 1,33:1
Reviews
Ein Agent, welcher sich unglaublich ungeschickt anstellt, klaut Beweismaterial aus der Skathölle einer Drogendealer-Bande. Dafür wird er in einer Wohnsiedlung bei hellichtem Tag mit dem Auto gejagt und tödlich verletzt. Kurz vor seinem Tod kann er einem Passanten noch was von einer Narbe entgegenstöhnen, welche der Drogenboss an der Backe hat. Das ist der einzigste Anhaltspunkt.
Geheimagentin Jane genießt ihren ersten Urlaub seit 5 Jahren. Ihr Gehalt scheint mehr als kümmerlich zu sein, denn diesen verbringt sie auf einer Steinmauer an einem Pool, welcher dem Ambiente nach irgendwo in einer osteuropäischen Plattenbausiedlung sein könnte. Kleine schwarze Hunde pissen die Liegewiese voll. Trotzdem ist sie enttäuscht, als ihr Chef sie bittet, den Urlaub zu unterbrechen.
Sie soll dem Drogenboss auf die Schliche kommen. Wer ist er, der schlechtes Heroin in Umlauf bringt? Und: soll er stattdessen lieber gutes Heroin in Umlauf bringen? Für diese Aufgabe lässt sich Jane eine Kamera über dem Herzen implantieren. Um zu knipsen muss sie ihre linke Brust anheben, was aufgrund der Masse keine leichte Aufgabe ist. Aber so bekommt sie wenigstens einen Vorwand dafür, sich obenrum freizumachen, wenn sie Beweisfotos schießen will. Wenn sie „wertvolle Dokumente“, die am Ende eh keiner sehen will, ablichtet, hat sie schlauerweise ihre Hand mitten auf dem Dokument liegen. Aber ich will jetzt nicht anfangen, kleinkariert zu werden. Denn das hat dieses fulminante Meisterwerk nicht verdient!
Trau niemandem, nicht mal Deiner Krankenschwester! Diese wird von Jane erstmal mit dem Telefonkabel erdrosselt. Das coolste dabei: die Krankenschwester telefoniert, Jane reisst den Stecker raus und schleicht sich dann unbemerkt von hinten an sie ran.
Jane bekommt Zettel mit Geheimschrift drauf (das muss man gesehen haben, das kann man nicht in Worte fassen). Sie erfährt, wo sie den nächsten Verbrecher aus dem Rauschgift-Ring treffen wird, um ihn dann unschädlich machen zu können. Ihre Methoden sind genial: sie bläst dem Verbrecher Rauch aus der Teekanne ins Gesicht! Sie füttert ihn so lange mit Eiswürfeln, bis er erstickt! Er bekommt einen Ohrring nachgeworfen! Die Sterbeszenen erleben die Zuschauer aus Sicht des Sterbenden: denen dreht sich alles und sie sehen nur noch zwei riesige Brüste. Ich persönlich finde ja Janes Unterhöschen weit interessanter. Es ist unglaublich unsexy: extra breiter Bund, schneidet ungünstig in den Po, und ist dazu auch noch fleischfarben! Wenn ich bei NKD vorbeilaufe und das Schild „3 Slips für 5 Euro“ sehe, dann frage ich mich immer: welche Frau tut sich das an? Jetzt weiss ich es. Jane tut das!
Einer der Verbrecher wartet in einer Disco auf Jane. Die Disco besteht mal wieder aus Archivaufnahmen und aus einer Ecke, in der unsere beiden Protagonisten sitzen. Im Hintergrund dieser Ecke werden 2 Streifen Alupapier gewackelt und mit bunten Scheinwerfern draufgehalten. Hier wird nicht mal der Versuch unternommen, eine glaubwürdige Atmosphäre zu schaffen, was ich der Regisseurin sehr hoch anrechne: selten war ein Film so verdammt ehrlich.
Horgan Race Track! Ein ziemlich widerlicher und schlecht gekleideter Schnurrbart-Agent verliebt sich in Jane. Mitten im Film sehen wir die Einblende „Horgan Race Track“. Anschließend sehen wir, wie dieser Typ zur Pferderennbahn fährt und dort durch die Büsche schleicht. Das geht ein paar Minuten, solange, bis wieder die Einblendung „Horgan Race Track“ erscheint. Dazwischen passiert nichts. Es gibt auch keinen Dialog. Nur Aufnahmen aus dem Archiv, vermischt mit Details der schlechten Garderobe. Allein diese Schuhe! Und dieser Hut! Ich habe mir den „Horgan Race Track“ Einschub wieder und wieder angeschaut. Ich komme nicht hinter das Rätsel und vermute, dass hier eine kafkaeske Interpretation angebracht wäre.
Hans Schmidt ist Zahnarzt und ihm wurde Alkohol in den Whiskey geschüttet (Originalzitat!). Jane erledigt erst seine Gespielin, welche die schönsten Badezimmertapeten der Welt besitzt. Hans darf anschließend an Janes präparierten Brüsten lutschen. Es war seine letzte Brust. Aber das eigentlich brutale an dieser Szene: Jane trägt ein rotes Kostüm mit großen weissen Punkten! Als sie so vor der unglaublich hübsch-blumigen Badezimmertapete stand… oh mein Gott, das nenne ich Erotik für Fortgeschrittene.
Die Bösen sind natürlich Russen, sie trinken zuckerfreie Limonade (steht so auf dem Etikett, wenn man genauer hinschaut) und haben einen unglaublich schlechten Akzent und eine dazu passende Wohnungseinrichtung.
10 vor 10 fällt Janes Chef ein, dass nebst Kamera auch eine Bombe in Janes Brust implantiert wurde, welche um 10 hoch geht. Sehr professionell! Aber eine OP in letzter Minute bringt alles wieder in Ordnung. Wäre äußerst ungeschickt gewesen, wenn die Bombe hochgegangen wäre, als Jane mit ihren Brüsten einen Gegner k.o. schlug.
Wenn Jane telefoniert, sieht man nicht zwangsläufig ihr Gesicht. Der Kameramann scheint von ihrem Dekolleté hypnotisiert zu sein.
Überhaupt ist Teuflische Brüste 2 ein verdammt gutes Beispiel dafür, wieviel Spaß ein Film aus dem Subgenre des Telefonploytation machen kann.
Es gibt viele Gründe, Teuflische Brüste 2 gut zu finden. Nein, großartig zu finden! Meine absolute Kaufempfehlung! Teuflische Brüste 2 ist ein Film für die Insel. Wenn bei NKD mal wieder Slips im Angebot sind, die nicht fleischfarben sind, würde ich sie Jane schenken. Ja, so großzügig wäre ich wirklich!
(Bernd)