Der Totenchor der Knochenmänner (Italien, Spanien 1972)
Originaltitel: La Orgía de los Muertos
Regie: José Luis Merino
Darsteller: Paul Naschy, Stelvio Rosi, Maria Pia Conte, Dyanik Zurakowska, Aurora de Alba, u.a.
Inhalt: Serge Chekov erbt ein altes Schloss in einem abgelegenen Bergdorf. Doch schon bei seiner Anreise verhalten sich die Dorfbewohner mehr als merkwürdig. Auf dem Friedhof sieht er eine erhängte Frau, aber keiner will ihm helfen, alle haben aus irgendwelchen Gründen Angst, in der Dunkelheit vor die Tür zu gehen. Kaum ist er im Schloss, ereignen sich weitere mysteriöse Todesfälle, und er gerät unter Mordverdacht. Als die Nacht hereinbricht erkennt er, wer die wahren Mörder sind. Eine Horde schrecklicher Wesen erscheint aus dem Dunkel: Zombies, Bestien aus dem Totenreich. Mit unvorstellbarer Grausamkeit schlagen die lebenden Toten zu! Es gibt kein Entrinnen…
Bonusmaterial: Trailer, alternative Szenen aus der spanischen Fassung, Vorspann der amerikanischen Version „The Hanging Woman“, Abspann und zensierte Szenen der amerikanischen Version „Beyond the Living Dead“, Bildergalerie, animierte interaktive Menüs.
Sprachen: Deutsch.
Laufzeit: ca. 94 min.
Bildformat: 1,33:1
Review
Jubiläum, Jubiläum! Die Nummer 80 der Trash Collection präsentiert uns einen von Fans lang herbeigsehnten Film. Mir war er bis dato nicht bekannt, wobei ich gestehen muss mich bisher auch eher wenig mit dem spanischen Horrorfilm und Naschy auseinandergesetzt zu haben. Da ich vor einigen Tagen schon Die Stunde der grausamen Leichen im DVD-Spieler hatte, der mir im übrigen überaus gut gefiel, freute ich mich nun schon auf das heutige Programm. Der Film weist durchweg eine bedrohliche Stimmung auf, wobei er auch leider nur selten über diese Grundspannung hinausschießt. Die Atmosphäre, besonders zu Beginn des Films, erinnerte mich sehr an den ein Jahr zuvor erschienenen Reißer Die Nacht der reitenden Leichen, welcher zu seiner Zeit wohl maßgebend fürs Genre war.
Die Story ist herrlich abstrus, wartet aber wie schon angedeutet, mit mehreren Längen im menschlichen Drama auf. Leider bekommt auch Paul Naschy für meinen Geschmack etwas zu wenig Bühnenpräsenz. Sein Charakter wirkt irgendwie unpassend und nicht so recht zum Rest passend. Erst gegen Ende kann der Film mit seinem Showdown vollends überzeugen. Die lebenden Toten wirken sehr modrig und stehen ihren italienischen Pendants in nichts nach.
Obwohl ich eigentlich mehr erwartet hatte, ist Der Totenchor der Knochenmänner ganz sicher noch ein guter Film. Für Fans sowieso ein Muß! Als besonderes Leckerli gibt es als zusätzliche Dreingabe zur DVD erstmals ein Booklet in Miniformat von Creepy Images, welches einen umfassenden Überblick über weltweit produziertes Kinomaterial bietet. Sowohl Bild und Text wissen zu überzeugen und werten die DVD als Gesamtpaket ungemein auf. Unbedingt mehr davon bitte!
(Plasmo)