Der Kuss der Tarantel (USA 1972)
Originaltitel: Kiss of the Tarantula
Regie: Chris Munger
Darsteller: Suzanna Ling, Eric Mason, Herman Waller, Patricia Landon, u.a.
Inhalt: Schon als kleines Mädchen ist Susan von Spinnen fasziniert. Als sie herausfindet, dass ihre Mutter ein Verhältnis mit ihrem Onkel Walter hat, setzt sie ihr kurzerhand eine Tarantel ins Bett, da sie nicht ertragen kann, dass die beiden ihren heiß geliebten Vater hintergehen. Daraufhin stirbt die Mutter. Jahre später ist aus der kleinen Susan eine attraktive junge Frau geworden. Noch immer widmet sie sich ihren achtbeinigen Lieblingen und lebt mit ihrem Vater zusammen, der als Pathologe arbeitet. Als eines Tages drei Halbstarke in die Leichenhalle ihres Vaters eindringen und dabei eine ihrer Spinnen töten, greift sie erneut zu ihren tödlichen Waffen. Zu allem Überfluss hat auch noch ihr Onkel Walter ein Auge auf sie geworfen, was für diesen jedoch nicht ohne Folgen bleiben wird…
Bonusmaterial: Original Trailer, umfangreiche Bildergalerie, Trailer zu EVIL TOONS, NIGHTMARE IN WAX, BLUTGERICHT AM AMAZONAS, animierte interaktive Menüs.
Sprachen: Deutsch, Englisch.
Laufzeit: ca. 81 min.
Bildformat: 1,78:1 (anamorph)
Reviews
Die Fans des Tierhorror-Genres lassen sich grob in zwei Lager aufteilen: Die einen wollen Realismus in der Darstellung und Story, die anderen erfreuen sich gerade an dem doch recht häufig anzufindendem hohen Trashfaktor. Ein Geständnis meinerseits: Ich gehöre defintiv zum letzten Lager. Dennoch zähle ich das Genre zu meinen absoluten Steckenpferden und freue mich immer wieder erneut über Trashperlen aus diesem Bereich.
Ein toller Vertreter ist eben genau dieser hier vorliegende. Wie der Titel des Films schon vermuten lässt, geht es hier um die allseits Schrecken hervorrufenden Spinnen – Sicherlich eines der größten Subgenres im Bereich Tierhorror. Würde man nun Korinthen kacken wollen, müsste man erwähnen, dass der deutsche Titel falsch übersetzt worden ist und es keine Taranteln, sondern lediglich Vogelspinnen im Film zu bestaunen gibt (das englische Wort „tarantula“ kann beides heißen). Dass Vogelspinnen eigentlich nicht oder nur sehr leicht giftig sind, aber auf keinen Fall tödlich, lassen wir lieber auch aus. Die Opfer im Film könnten ja schließlich auch alle an Herzversagen gestorben sein.
Die Struktur des Films ist ein typischer Racheplot. Mädchen wird belästigt, Mädchen tötet die Person mit ihren Spinnen. Das passiert etliche Male, wobei natürlich die Spinnenszenen die Essenz des Films darstellen. Diese sind ganz ordentlich und oft sehr beklemmend. Alle Personen, die ihr nach den Morden auf die Schliche kommen könnten, werden präventiv auch erledigt. Interessanterweise kommt das Mädchen mit ihrem Plan durch, sodass es ein Happy-End für sie und ihre achtbeinigen Freunde gibt, während alle ihre Feinde tot sind. So muss Tierhorror aussehen!
(Plasmo)
Susan ist die Tochter eines Leichenschauhausbesitzers, züchtet Spinnen, und ihre Mami hat ein Verhältnis mit ihrem Onkel, dem Dorfpolizisten. Als Susan zufällig mitbekommt, dass ihr Vater sterben soll, damit ihr Onkel der neue Stief-Papa wird, bringt sie ihre Mutter, welche tödliche Angst vor Spinnen hat, um. Auch Jahre später helfen ihr die Spinnen bei der Ausübung von Rache gegen fiese Schulkameraden. Ihr Onkel, der ekelhafte Dorfpolizist, bekommt irgendwann raus, dass sie die Mörderin ist. Allerdings sieht er in Susan ihre Mutter, die er damals abgöttisch liebte …
Der Kuss der Tarantel ist ein vom Tierhorror-Subgenre umrahmtes Familiendrama. Die Spinnenaufnahmen sind sehr gut gelungen. Einige Dialoge bewegen sich auf höherem Trash-Niveau und viele der Szenen fordern Geduld vom Zuschauer ein, was aber, wenn man sich auf das Tempo einlässt, dem Geschehen gut tut.
Der Film hat eine stets präsente Thematik, und die ist weit widerlicher als jedes Krabbelvieh: sexuelle Gewalt an Minderjährigen.
(Bernd)